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Gangschule

Gastbeitrag von Tina :)

Definition:

Gehen

"Gehen ist eine Fortbewegungsart, bei der es im Gegensatz zum Laufen keine Flugphase gibt. Der Körper hat also in jeder Phase des Bewegungszyklus Kontakt zum Boden über Beine und Füße"


Gangparameter:

  • Schrittlänge

  • Schrittweite (2x Schrittlänge)

  • Geschwindigkeit (m/s, km/h)

  • Kadenz/Schrittfrequenz (Schritte/Min.)

  • Spurbreite

Normwerte: Weitere Parameter sind: Bodenreaktionskräfte, Muskelaktivität, O2-Verbrauch, Gangzyklus Schrittlänge = ca. 72cm Gangschule Gastbeitrag 1


Gangzyklus

  • Schrittweite (2x Schrittlänge) = ca. 144 cm

  • Geschwindigkeit (m/s, km/h) = ca. 1,4 m/s ; 84 m/min; 5 Km/h

  • Kadenz/Schrittfrequenz (Schritte/Min.) = ca. 100-130 Schritte/min

  • Spurbreite = ca. 5 - 10 cm

Was hat Einfluss auf diese Werte? → Situationsbedingte Gegebenheiten:

  • Bodenbeschaffenheit

  • Schuhwerk

  • Mode

  • Umgebung

  • Komplexität der Aufgabenstellung

→ Individuelle Gegebenheiten:

  • Alter

  • Geschlecht

  • Körperbeschaffenheit

  • Psychische Verfassung

  • Lebensumstände

  • Gruppen-/Klassenzugehörigkeit

  • Ziel des Gehens

→ Prozentuale Anteile:

Erste Zweibeinstandphase: ca 12%

Einbeinstandphase: ca. 38%

Zweite Zweibeinstandphase: ca. 12%

Schwungphase: ca. 38%


Lokomotion

Fragenkatalog - Gangphasen

Voraussetzungen für ein physiologisches Gangbild: 1. Körperlich-Psychische Voraussetzungen:

a) Gesunde Energiebereitstellung

b) Intakte Biochemische Abläufe im Gehirn

c) Spinaler Schrittgeneration Intaktes optisches System

d) Gesundes neuro-muskuläres System

e) Motivation


2. Notwendige Fähigkeiten:

a) Posturale Kontrolle

b) Dynamisches Equilibrium Prüfende Bewegungen

c) Selektiver Einsatz der oberen Extremität

d) Selektive Entspannung Ausnutzen von Schwung

e) Generieren und Absorbieren von Kraft


→ Zur Selbstüberprüfung, gebt die Begriffe [Physiotutors gait cycle] in die Youtube Suchleiste ein. Alternativ öffnet folgenden Link: https://youtu.be/1u6d1CX7o9c

Fragen zum Video :)

  1. Was bedeutet gait, gait cycle und gait analysis? gait = Gang gait cycle = Gangzyklus Gangschule Gastbeitrag 3 gait analysis = Ganganalyse

  2. Wann ist eine Ganganalyse sinnvoll? Wenn der Patient das Gehen als eines seiner Probleme beschreibt.

  3. Was ist der Unterschied zwischen step und stride? step = nur ein Schritt stride = vollständiger Gangzyklus

  4. Wann beginnt ein step und wann beginnt ein stride? Beginn step: Initial Contact Referenzbein Beginn stride: IC Referenzbein

  5. Wann endet ein step und wann endet ein stride? Ende step: IC kontralaterales Bein Ende stride: nächster IC Referenzbein → vollständiger Gangzyklus

  6. Was leitet jeden Schritt ein? Initial Contact

  7. Wie viele Standbeinphasen gibt es? Wie heißen diese? Initial Contact (IC) Loading Response (LR) Mid Stance (MSt) Terminal Stance (TSt) Pre Swing (PSw)

  8. Wie viele Schwungbein phasen gibt es? Wie heißen diese? Initial Swing (ISw) Mid Swing (MSw) Terminal Swing (TSw)

  9. Wann endet die Standbeinphase? Mit Abschluss des Pre Swings → Toe off des Referenzbeins

  10. Wann endet die Schwungbeinphase? Mit Abschluss des Terminal Swings → IC des Referenzbeins

Gangphasen genauer

Standbeinphasen:

  1. Initial Contact(IC)

  2. Loading Response(LR)

  3. Mid Stance(MSt)

  4. Terminal Stance(TSt)

  5. Pre Swing(PSw)

1. Initial Contact(IC) 0% des Gangzyklus Beginn und Ende einzig durch IC Erster Bodenkontakt der Ferse Heel rocker / Heel strike

2. Loading Response(LR) 0-10% des Gangzyklus Beginn mit Initial Contact (Heel Strike) Ende: Abheben des kontralateralen Beins Erste doppeltunterstützte Standbeinphase

3. Mid Stance(MSt) 10-30% des Gangzyklus Beginn durch abheben des Kontralateralen Beins (Toe off) Ende durch Fersenheben des Referenzbeins (Heel off)

4. Terminal Stance(TSt) 30-50% des Gangzyklus Beginn durch Fersenabheben/Heel off des Referenzbeins Ende durch Initial Contact des Kontralateralen Beins Einbeinstandphase

5. Pre Swing(PSw) 50-60% des Gangzyklus Beginn durch Initial Contact des Kontralateralen Beins Ende durch abheben des Referenzbeins/Toe off Zweite doppelt unterstützte Standphase

Schwungbeinphasen:

  1. Initial Swing (ISw)

  2. Mid Swing (MSw)

  3. Terminal Swing (TSw)

1. Initial Swing 60-75% des Gangzyklus Beginn durch Toe off des Referenzbeins Ende durch Überkreuzen der Sprunggelenke beider Beine 2. Mid Swing 75-87% des Gangzyklus Beginn durch Überkreuzen beider Tibiae Ende durch senkrechte Stellung der Tibia des Referenzbeins zum Boden

3. Terminal Swing 87-100% des Gangzyklus Beginn durch senkrechte Stellung der Tibia des Referenzbeins zum Boden Ende durch IC des Referenzbeins

Trendelenburg Gang

Ein Betrag genauer dazu existiert bereits auf Physiostudents.de :) 1. Was sind die Ursachen für das Trendelenburg Zeichen? Insuffizienz/Schädigung M. gluteus medius/ M. gluteus minimus, Schädigung N. gluteus superior 2. Das rechte Bein ist das Standbein während das Trendelenburg Zeichen auftritt, zu welcher Seite kippt das Becken?

Duchenne Hinken

  • Zur kontralateralen Seite! kippt nacht links

  • Das linke Bein ist das Standbein während das Trendelenburg Zeichen auftritt, zu welcher Seite kippt der Oberkörper um dies zu kompensieren? Zur ipsilateralen Seite! Kippt nach links (Duchenne-Zeichen)

  • Warum tritt dies auf, obwohl keine tatsächliche Abduktion stattfindet? Punctum mobile und Punctum fixum wechseln Origo= Ursprung Insertio= Ansatz

  • Das Problem eures Patienten ist eine Insuffizienz der Abduktoren auf der rechten Seite. Zu welcher Seite kippt das Becken? → Links

Punctum mobile/fixum:

  • Beispiel M. quadriceps femoris:

  • Knieextension im Sitz → Ansatz der Tibia punctum mobile Aufstehen aus dem Sitzen → Ansatz der Tibia punctum fixum

  • Der Duchenne-Gang ist eine kompensatorische Folgehandlung auf ein Trendelenburg- Gang

  • Duchenne-Gang kann Trendelenburg-Gang kompensieren → Ursache bleibt unentdeckt

  • Duchenne-Gang/Trendelenburg-Gang → dynamisch

  • Duchenne-Zeichen/Trendelenburg-Zeichen → statisch


Literatur Götz-Naumann K. Gehen verstehen – Ganganalyse in der Physiotherapie. Stuttgart – New York: Georg Thieme Verlag, 2009. Kramers I. et al. Schweizerische Zeitschrift für «Sportmedizin und Sporttraumatologie» 56 (2), 35–42, 2008 Schmitz, A., Silder, A., Heiderscheit, B., Mahoney, J. & Thelen, D. G. (2009). Differences in lower-extremity muscular activation during walking between healthy older and young adults. Journal of Electromyography and Kinesiology, 19(6), 1085–1091. https://doi.org/10.1016/j.jelekin.2008.10.008 Bruckner, J. (1998). The Gait Workbook. A practical Guide to Clinical Gait Analysis. Thorofare: Slack Incorporated Gait Cycle & Gait Analysis, abegerufen am 29.01.22 von: https://www.youtube.com/watch?v=1u6d1CX7o9c

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