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  • AutorenbildLara

Ultraschall

Aktualisiert: 12. März 2021

Ultraschall ist eine Schallwellentherapie, die mit mechanischen Schwingungen wirkt. Therapeutisch eingesetzt wird es ab 800kHz.


Wirkweisen:

  1. Mechanisch (Druck, Sog, Permeabilität & Stoffwechsel werden angeregt)

  2. Thermisch (Hyperämie, Dehnbarkeit steigert sich, Tonus wird gesenkt, Schmerz kann in beide Richtungen beeinflusst werden)

  3. Biologisch (die Kombination aus mechanischer und thermischer Wirkung)

Physikalische Begriffe:

  1. Interferenz: Überschneidung von reflektierten Schallwellen. Durch die Überschneidung kommt es zu Bereichen, an denen eine höhere Wirkung auftritt. Das ist auch das, was zu Verbrennungen führen kann, selbst wenn man ursprünglich nicht so hoch dosiert hat. Die Gefahr besteht vor allem bei Knochen, die nicht so stark von Gewebe verdeckt sind.

  2. Absorption: "Aufnehmen" zB. von thermischer Energie/ Wärme. Je höher die Frequenz ist, desto höher ist die Absorption (dh. die Eindringtiefe ist dem entsprechend geringer, mehr dazu bei Kopfgrößen).

  3. Reflexion: Jedes Gewebe reflektiert die Schallwellen, je höher die Dichte, desto höher auch die Reflexion. Die zurückgeworfenen Schallwellen wirken genauso auf das Gewebe, wie die "ursprünglichen". Ultraschallgel und andere Kontaktmedien senken das zum Beispiel. Reflektiert wird immer an einer "Gewebsgrenze".

  4. Streuung: Aufgrund der Reflexion werden die Schallwellen durchs Behandlungsgebiet verteilt (=gestreut).

  5. Kompression und Expansion: Die Teilchen, die das Gewebe darstellen, schwingen im selben Rhythmus wie die Schallwellen und es kommt so zu geringfügigem Druck und Sog.

Die Absorption ("Aufnahme") steigert sich je nach Dichte:

Fett (geringste Dichte) → Muskel → Sehne → Knorpel → Knochen (höchste Dichte)


Dosierung:

  • 0,3W = unterschwellig

  • 0,5W = schwellig

  • >0,7W = überschwellig


Indikationen:

  • Posttraumatisch

  • Mb. Bechterew

  • Arthrose

  • Tendinopathien

  • Narbenbehandlungen

  • Kontrakturen

  • Asthma Bronchiale

  • Durchblutungsstörungen (Magen-Darm)

  • Neuropathien

  • Phantomschmerzen

  • Impingement

  • ...

→ das ist eine Auflistung wie man sie sicher häufig findet. Gleichzeitig werden in Schulen und bei Prüfungen häufig Aufgaben gestellt, bei denen man für diese Beispiele die genauen Behandlungsparameter festlegen soll. Allerdings sollte man zwei Dinge nicht vergessen: 1. Ultraschall ist wieder nur eine passive Behandlungsmethode, die der Patient nicht alleine durchführen kann und wo die Wirkung umstritten ist. 2. Je nach Tagesform, Zustand und "Frische" einer Verletzung müssen die Parameter angepasst werden, eine Pauschallösung ist somit also nicht möglich. Es gilt: je akuter, desto unterschwelliger; bei chronischem eher überschwellig.


Kontraindikation:

  • Epiphysenfugen bei Kindern

  • Schwangerschaft (immer relativ, je nach Schwangerschaft und Lokalität der Behandlung)

  • Septische Entzündungen

  • Tumore (Ausnahme evtl. Palliative Behandlung)

  • Osteosynthesen im Behandlungsgebiet

  • Augen, Herz, Hoden ... (sollte klar sein)

  • Varizen

  • Sensibilitätsverlust


Formen:

  • Dauerschall: "Macht Gewebe weich" (Achtung, physiologisch kann man das nicht so vereinfacht äußern) Wärmeentstehung Ungepulst

  • Impulsschall: "Transportiert ab" (Achtung, physiologisch kann man das nicht so vereinfacht äußern) Keine Wärmeentstehung also zB. bei Entzündungen geeignet Gepulst


Techniken:

  • Längst- und Quergänge (Streichungen)

  • Stehende Kreise

  • Zirkelungen

  • Kurze Arbeitsgänge

  • ...

→ Je stärker man aufdrückt, desto mehr verringert sich die Eindringtiefe aufgrund dessen, dass man die Dichte erhöht.

→ Man sollte nie zu lange auf einer Stelle verbleiben, gleichzeitig kann man sich die Schallwellenrichtung wie eine "Taschenlampe" vorstellen, dh. man kann den Ultraschallkopf auch schräg halten, um die Zielstruktur von der Seite mit zu behandeln (Interferenz).


Bei uns in der Schule wird mit 2 Kopfgrößen gearbeitet:

  • 1MHz: ist der große Kopf, hat eine Eindringtiefe von ca. 3-4cm

  • 3MHz: der kleine Kopf, mit einer geringen Eindringtiefe von 1-1,5cm

→ Je nachdem, welche Struktur ihr behandeln wollt (und wie tief die liegt), kann man sich so für einen der Köpfe entscheiden. Immer bedenken, dass die Eindringtiefe sich verringert, je stärker man aufdrückt.

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