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AutorenbildLara

Schulterinstabilitäten & Luxationen (Schulterluxation)

Definition/ Grundlegend:

  • geringe knöcherne Sicherung/ Gelenk ist wenig kongruent, dadurch muss muskulär gesichert werden; wenn das nicht gegeben ist, kommt es zur Instabilität.


Einteilung:

  • Atraumatisch (ohne oder nur durch geringe/ nicht-adäquate Traumata)

  • Strukturelle Instabilität zB. aufgrund von knöchernen Veränderungen oder angeborene anatomische Abweichungen

  • Funktionelle Instabilität: Verlust der dynamischen, muskulären Sicherung, abnormale Bewegungsmuster


1. Traumatisch:

Traumatische Luxationen ausgelöst durch direktes Trauma, zB Sturz auf gestreckten, innenrotierten Arm


Ursachen:

  • Zu wenig dynamische Kontrolle durch Rotatorenmanschette und lange Bizepssehne (keine/ zu wenig Zentrierung des Humeruskopfes)

  • Verminderte dynamische Kontrolle der Scapula & damit auch suboptimale Position der Gelenkpfanne (Prädisposition für Verletzungen und Funktionsminderung der Rotatorenmanschette)

  • Hyperlaxität der Gelenkkapsel (zB hormonell bedingt, eventuell durch vorherige Traumata/ Luxationen, angeboren,...)

  • Starkes Trauma (Stürze, Motorradunfälle,...), das nicht vom Körper "abgefangen" werden kann.

Teufelskreis:

Instabilität → Mikrotraumata → mehr Instabilität → Muskelermüdung → mehr Instabilität; zusätzlich: Risiko für Subluxation & Luxation → Internes Impingement/ Ruptur der Rotatorenmanschette → mehr Instabilität


Symptome/ Merkmale:

Subjektiv:

  • Schmerz (↯) am Bewegungsende, im Gelenk, strahlt manchmal Richtung Ansatz des Deltoideus aus

  • Schmerzattacken bei Bewegungen je nach Kompression/ Scherkräften aufs Labrum

  • Schnelle Bewegungen sind schmerzhaft wegen mangelnder Bewegungskontrolle

  • ↯ bei längere Aktivitäten wegen muskulärer Ermüdung

  • ↯ beim Werfen

Objektiv:

  • Voller oder hypermobiler ROM

  • Verschiebung der Rotationsachse bei passiver IR (je nach Luxation zB zu weit anterior)

  • Bewegungsmuster sind abhängig vom Typ der Instabilität

  • ↯hafter Bogen in Flexion, ↯ bei Bewegungsende die Kompressions- und Scherkräfte produzieren

  • Palpatorisch nicht zwingend Befund! Bei Luxation "Eindellung" über Humeruskopf, bei Instabilität nicht palpierbar.

  • Ermüden der Muskelschlingen um die Skapula/ Störungen des "skapulohumeralen Rhythmus'" und der Bewegungsmuster des Schultergelenks: Deltoideus & Pectoralis werden zu früh aktiviert


Verletzungen:

Luxation nach anterior: Labrum ant. & inf., und das anteriore Ligament (IGHLC) Zusätzlich: Posteriores Band, MGHL & Kapsel, Rotatorenintervall

Bänder auch sh. Anatomie Schultergelenk/ Bandapparat des Schultergelenks


Bei anteriorer Subluxation: MGHL und zusätzlich: IGHL, posteriore Kapsel


Potenzielle Befunde:

  • Schulter in Depression

  • Scapula winging

  • Subjektives Gefühl von weniger Kraft/ Stabi

  • Symptomatik wird nach längerer Schonungszeit schlimmer

  • Scapulohumeraler Rhythmus ist abnormal

  • Hypermobilität, Bewegung aber limitiert durch Schmerz

  • Verschobene Rotationsachse

  • Traktion ist unangenehm, Kompression eher angenehm

  • Release-Zeichen und Load-And-Shift sind positiv, Sulcus Zeichen ist negativ

Auswahl von mögliche Behandlungsmaßnahmen:

  • Scapulasetting

  • Training der Rotatoren

  • Stützaktivitäten auf versch. Oberflächen

  • Kraft & Ausdauertraining bei mehr als 90° Flex/Abd.

  • Es eignen sich Stützübungen in verschiedenen ASTEn und auf verschiedenen (auch labilen) Unterlagen! CAVE: Steigerungsprinzipien beachten!

2. Posteriore Instabilität:

Inzidenz unbekannt, weil diagnostisch und therapeutisch schwierig!

  • primär: traumatische Erstluxation: Ursache immer Makrotrauma

  • rezidivierend: traumatische Luxation: auch Mikrotraumen und Überbelastung

  • atraumatisch: Meist Hyperlaxität der Bänder, können bewusst (sub)luxieren (CAVE: sekundärer Krankheitsgewinn), manchmal knöcherne Abnormitäten

Klinik/Diagnostik:

  • Röntgen!

  • Einschränkung der AR

  • Posteriore Prominenz vom Proc. Coracoideus bei anteriorer Abflachung

  • Bei rezidivierenden: hinterer Apprehension Test ist positiv!, CT & MRT

  • Bei atraumatisch: bildgebend, Pat. kann evtl. demonstrieren (sollte er aber nicht unbedingt)

Subjektiv:

  • Ermüdung/ Gefühl der Kraftlosigkeit

  • Generelle Hypermobilität

  • Insuffiziente Scapula-Stabilisation

Behandlung:

  • Verbesserung von scapulohumeralem Rhythmus & dyn. Stabi der Scapula

  • Training der Rotatorenmanschette (Cokontraktion und Koordination)

  • Hemmung/Ausbremsen der dominanten Synergisten

  • Propriozeptives Training in versch. ASTEn

  • Dynamische Stabi in offenem und geschlossenen System

  • Haltungsschulung

  • Rumpfstabi (auch in der Dynamik)

  • zB über: PNF-Konzept!



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