= nekrotisierende Erkrankungen des Knochensystems aufgrund einer Ischämie (ohne Infektion!)
Pathogenese:
Verschluss des versorgenden Gefäßes (Gefäßinfarkt) → Mangelversorgung des Knochens mit Sauerstoff, Nähr- & Mineralstoffen → schleichender Abbau bis zu einem möglichen Funktionsausfall des Knochenareals
→ genaue Ätiologie für den Verschluss nicht eindeutig geklärt Diskutiert: rezidivierende Mikrotrauma, lokale Durchblutungsstörungen, konstitutionelle Faktoren
Risikofaktoren:
Therapien mit hochdosierten und systemisch applizierten Immunsuppressiva oder Bisphosphonaten (ausschließlich bei aseptischer Knochennekrose mit Beteiligung des Unterkiefers)
Strahlen- bzw. chemotherapeutische Therapien (v.a. bei Lymphomen, Leukämie)
Hoher Druck bzw. Tätigkeiten in Druckluft (z.B. Tauchen, Berg- & Tunnelbau)
Chronischer Nikotin- und/oder Alkoholabusus
Sichelzellenanämie
Endokrine Störungen
Hyperlipidämie
Stoffwechselstörungen (Diabetes mellitus)
Gefäß- und Blutgerinnungserkrankungen
Symptome:
Schmerzen: plötzlich auftretend oder sukzessiv zunehmend im Bereich des nekrotisierenden Knochensegments; bei Ruhe und Bewegung; verstärken sich unter Belastung; können ausstrahlen
Bewegungseinschränkungen
Diagnose:
Bildgebende Diagnoseverfahren: Röntgen, Sonographie, MRT, CT → geben Aussagen zu pathologischen Knochenveränderungen wie Knochenumbau und -destruktion → exakte Bestimmung von Ausprägung und Form der Knochennekrose
Differenzialdiagnose: septische Nekrosen, Tumore des Knochen- und Skelettsystems, Knochenzysten, Osteomyelitis, Osteitis
Verlauf und Prognose:
Abhängig von
Ausprägung und Ausdehnung des Knochengefäßinfarktes & der daraus resultierende Schaden des Gelenks/Knochens
Zeitpunkt der Diagnose bzw. des Therapiebeginns
Teilweise kommt es zu Spontanheilungen von aspetischen Knochennekrosen!
Therapie:
→ je nach Stadium und Ausmaß
Bei leichten Formen: mechanische Entlastung des nekrotischen Knochensegments durch Orthesen, Unterarmgehstützen oder Ruhigstellung
Zu Beginn der Erkrankung: hyperbare Oxygenierung (Sauerstofftherapie) → besonders effizient bei schmerzhaften Knochenmarködemen
Operative Therapie:
→ bei ausgeprägten Formen einer aseptischen Knochennekrose
Hüftkopfentlastungsbohrung (Pridie-Bohrung): Anbohrung des defekten Knorpelabschnittes, um eine Blutgefäßeinsprossung zu ermöglichen → Geweberegeneration stimulieren
Markraumdekompression
Umstellungsosteotomien, z.B. Varisationsosteotomie bei M. Perthes
Transplantationen mit Knochenspänen
Bei fortgeschrittener Knochendestruktion: Endoprothetik
Krankheitsbilder:
z.B. M. Perthes (Femurkopf, selten Femurhals), M. Scheuermann (Wirbeldeckplatten), M. Osgood-Schlatter (Tuberositas tibiae)
Dieser Gastbeitrag ist von Tabitha!
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