"[...] hier mein Eindruck zu den Schulen Dr. Rohrbach in Hannover.
Ich bin jetzt im 4. Semester, unsere Ausbildung besteht zuerst aus 3 Semestern komplett Schule, dann 1 Semester Semester jeweils 2 Monate Prakiktum (einmal Krankenhaus, einmal Praxis, einmal Rehazentrum, wo kann man sich aussuchen) und dann nochmal ein Semester Schule und vor dem Examen das letzte Semester wieder Prakiktum.
Das bedeutet, dass bei uns zuerst die theoretische Grundlage sehr gut ist. Wir haben alles an Anatomie, Physiologie, Trainingslehre, etc. schon durch, bevor wir den ersten Patientenkontakt haben. Ich habe dadurch also schon das Gefühl, viel Wissen zu haben, was ich dem Patienten auch beibringen kann.
Corona hat uns sicher alle sehr mitgenommen, bei meinem Semester kam direkt 2 Monate nach Beginn der Ausbildung der erste Lockdown. Das war natürlich extra doof für alle, weil noch niemand richtig wusste wie es weiter geht. Die Schule hat es aber relativ gut geschafft, dass wir alle am Ball geblieben sind. Wir haben regelmäßig online Unterricht gehabt und auch Aufgaben bekommen. Teilweise waren die zwar sehr umfangreich aber inzwischen hat sich da ein Regelbetrieb eingestellt und das klappt echt gut!
Leider hatten wir viele Lehrer*Innenwechsel, daher haben einige Fächer sehr gelitten. Das gesamte Fach Chirurgie (Arzt- und Praxisfach) sind bei mir so gut wie gar nicht unterrichtet worden, weil meine Schule leider keine guten Lehrer*Innen gefunden hat. In anderen Fächern, wie z.B. Innere Medizin haben wir dafür eine sehr gute Grundlage.
Der Unterricht und damit auch die Vorbereitung auf Praktika und das Examen sind also extrem abhängig von der Lehrer*In. Da gibt es auch keinerlei Kontrollen von der Schule.
Außerdem würde ich die Organisation insgesamt als eher schlecht bezeichnen. Man bekommt vor allem im Prakiktum gerne mal erst nach 2 Wochen eine Antwort der Verantwortlichen und Stundenpläne werden immer frühestens am Freitag bevor der Plan gültig wird hochgeladen. Gerne auch erst am Wochenende, was vor allem für diejenigen ein Problem ist, die noch nebenher arbeiten oder Kinder haben.
Auf aktuelle Evidenz wird bei uns leider gar kein Wert gelegt. Ich habe sogar schon Ärger bekommen, weil ich Dinge immer kritisch hinterfrage. Aktuell gibt es eine Lehrerin, die sehr viel unterrichtet und auch eventuell Schulleiterin wird, die an einem sehr veralteten Modell der Physiotherapie hängt, und über andere Meinungen nicht einmal nachdenken möchte. Teilweise werden Texte von 1970 vorgelesen, und vom Inhalt Inhalt ganz abgesehen ist die Sprache, die uns dadurch beigebracht wird sehr fragwürdig. Wörter wie "schädlich für den Rücken" , "falsche Bewegung", "auf keinen Fall, niemand [soll] das machen" kommen meiner Meinung Meinung viel zu häufig vor.
An Techniken lernen wir (wie denke ich fast überall) fast nur passives und befundet wird nach einem schuleigenen Befundbogen, der das psychosoziale Umfeld nur ganz knapp anreißt.
Alles, was ich inzwischen praktisch mit meinen Patient*Innen mache, habe ich von meinen Praktikumsanleiter*Innen gelernt."
Disclaimer:
Diese "Erfahrungsberichte" sind Momentaufnahmen und Meinungen einzelner Schüler (anonym) und sollten dementsprechend als solche gedeutet werden. Niemand kann allein alle Prozesse und Vor- sowie Nachteile objektiv zusammenfassen & somit handelt es sich um subjektive Einschätzungen. Solltet ihr euch gerade für eine Schule entscheiden wollen, informiert euch unbedingt auch über andere Quellen, die Schulen selbst und am besten über weitere ehemalige Schüler! Dieser Beitrag wurde mir genauso zugesendet, Aussagen sind also Zitate und die Betreiber des Blogs & der Website übernehmen dafür keine Verantwortung.