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  • AutorenbildLara

Compliance

= Die Adhärenz und Selbstmotivation von einem Patienten, sich an die Ratschläge, Empfehlungen und Vorgaben eines Mediziners zu halten.


Maßnahmen um die Compliance zu steigern:

  • Spaß an Bewegung zeigen/ fördern

  • Verschiedene Maßnahmen zur Auswahl stellen/ verschiedene Sportarten vorstellen

  • Zeigen/ klar machen, was es dem Patienten bringt: Aufklären!

  • Anpassen von Übungen/ Programmen, an das Equipment, dass der Patient auch zu Hause hat/ worauf er günstig drauf zu greifen kann

  • Variation: Klar brauchen wir eine progressive Steigerung und dafür auch gleiche Trainingsreize. Trotzdem kann man zB in ein Trainingsprogramm von 2-3 Übungen auch einfach eine „Spaßübung“ mit einplanen oder hin und wieder andere Faktoren verändern/ Challenges einbauen.

  • Gruppen: Training in der Gruppe kann den affektiven Aspekt von (Trainings-)Therapie steigern.

  • Feedback: Positive Anweisungen geben („Mach das“/ „Du machst das schon gut“ anstelle von „das ist falsch“/„mach das nicht“)

  • Den Patienten ablenken: anstatt darauf zu achten was die Knie bei einem Squat machen, soll der Pat irgendeine Aufgabe mit den Händen lösen → am besten so, dass der Patient das nicht merkt/denkt es gehört zur Übung.

  • Selbstgesteuertes/ induktives Lernen mit einbauen. Man gibt ein Problem vor und lässt es den Patienten selbstständig lösen. („Versuchen Sie mal den Ball aufzuheben ohne den Rücken rund zu machen“) und erst danach korrigieren/ auflösen.

  • Die „Hausaufgaben“ nicht Hausaufgaben nennen (negativ besetztes Wort!) und sie mit dem Patienten zusammen in den Alltag einbauen: nicht sagen „Machen Sie das 3x pro Woche“ sondern: „Wie sieht ihr typischer Tagesablauf aus? Ach nach der Arbeit haben sie eine halbe Stunde bevor ihre Tochter aus der Schule kommt? Ok. Achso Dienstags und Donnerstags nicht. Okay gut, dann machen Sie die Übungen bitte immer Mo/Mi/Fr direkt nach der Arbeit. Dann haben Sie das eingeplant und müssen das einfach nur noch machen!“ Man kann auch mit dem Pat. Zusammen noch einen Wecker stellen für Mo, Mi, Fr,… damit der Patient selbst lernt sich „zu erinnern“.

  • Die Ausführung der Übung filmen: Filme den Patienten mit seinem eigenem Handy, dann gibt es keine Datenschutz Probleme und der Patient weiß genau worauf er achten muss und wie es aussehen soll!

  • In anderen Ländern wo PTs andere Rechte und Aufgaben haben, nutzt man zB auch „Kontroll“ bzw „Feedback“ Anrufe. Anstatt Therapieeinheiten „zu verschwenden“ weil der Patient zu Hause nicht mitarbeitet, werden die Patienten zwischen den Einheiten angerufen und so erinnert/ haben die Chance Fragen zu stellen und können ihre Fortschritte mitteilen. Das spart Zeit, Geld und kann den Therapieerfolg steigern.


Compliance ist aus psychologischer Sicht natürlich deutlich komplexer, aber das sind alles Möglichkeiten und Tipps, die die Compliance innerhalb einer Therapieeinheit oder -planung deutlich steigern können.

Kommentiert gerne eure Tipps unter diesem Post!

Verhaltensänderung, was wir ja umso mehr bei multimorbiden Patienten wollen, erfordert auch verhaltenstherapeutische Ansätze. Es hilft wenn man sich als PT damit auskennt, trotzdem braucht der Patient dann einen interdisziplinären Therapieansatz mit Psychologen, Ernährungsberatern usw.

Die Frage ist immer: Wenn mein Patient nichts von dem zu Hause macht, was ich ihm auftrage: Wie soll ich ihm dann helfen? Wir wollen ja nicht abstumpfen und irgendwann nur noch passive Maßnahmen verwenden, also müssen wir von vornherein bestimmen und betonen was der Patient braucht. Wenn der Patient nichts machen will was ihm hilft, muss man sich fragen warum er das nicht möchte! Ist er nur „faul“ oder gibt es hier einen Sekundären Krankheitsgewinn? Oder hat er Schmerzen bei der Übung? Auch sowas gehört in den Befund! Etwas das chronisch Beschwerden macht, wird nicht weggehen nach 6x Ultraschall und einmal Cortison vom Arzt. Also, setzt euch durch, aber seid euch auch stets dessen bewusst, dass jeder einen Inneren Schweinehund hat! :)

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